#Großbaustellen

Nach jahrelangen Planungs- und Genehmigungs-verfahren beginnt jetzt eine entscheidende Phase der Energiewende: der Bau der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) vom Norden in den Süden – landläufig auch als Stromautobahnen“ bezeichnet. Für den SuedOstLink (SOL) errichtet 50Hertz in Wolmirstedt bei Magdeburg bereits einen großen Konverter, um Wechsel- in Gleichstrom umzuwandeln und die ersten Schwertransporte mit Kabelrollen treffen in unserem Zwischenlager ein.

Was heißt es eigentlich konkret, wenn auf einer Länge von mehreren Hundert Kilometern Hochleistungskabel in der Erde verlegt und unzählige Straßen, Bahnlinien, Flüsse und andere Hindernisse ­unterquert werden müssen? Wie werden diese Kabel hergestellt, die mit dem Stromkabel aus dem Baumarkt so viel gemeinsam haben wie eine Pferdekutsche mit einem Intercity-Express? Lesen Sie dazu unsere Reise entlang des SOL und eine Reportage über eine Kabelfabrik in Köln.

Der SOL ist aber nur das erste in einer Reihe von Kabelprojekten. 50Hertz bereitet sich darauf vor. Wir haben mit den europäischen Marktführern NKT und Prysmian Group Verträge über die Produktion und das Legen von mehreren tausend Kilometern Land- und Seekabel abgeschlossen. Das ist ein wichtiger Schritt – aber die Herausforderungen für die gesamte ­Industrie und auch die Genehmigungsbehörden sind immens. Das schildert in seinem Gastbeitrag Tim Holt, Vorstand von Siemens Energy. Und Barbie Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, gibt in einem Interview darüber Auskunft, wie ihre ­Behörde die Genehmigungsprozesse beschleunigen will.

HGÜ an Land sollen überwiegend unter der Erde verlegt werden. Das hat der Deutsche Bundestag 2015 nach heftigen innenpolitischen Debatten, begleitet von Bürgerprotesten, gesetzlich verankert. Damals gab es das Ziel der Klimaneutralität 2045 noch nicht. Dieser Beschluss hatte weitreichende Folgen - längere Planungs- und Genehmigungsverfahren, höhere Kosten und mehr Eingriffe in die Ökosysteme. Andere Länder haben dagegen klar auf Freileitungen gesetzt. Über deren Rolle beim Transport großer Strommengen von A nach B sollte daher auch in Deutschland noch einmal neu nachgedacht werden.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Ihr Stefan Kapferer
Vorsitzender der Geschäftsführung

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