50Hertz hat mit zwei führenden europäischen Herstellern von Hochleistungs-Gleichstromkabeln Projekt- und Rahmenverträge über die Produktion und Installation von See- und Landkabeln mit einer Gesamtlänge von 3.500 Kilometern sowie einer Option auf weitere rund 2.700 Kilometer abgeschlossen. Die Auftragsvergaben an NKT (Dänemark) und Prysmian Group (Italien) haben ein Volumen von anfänglich 4,6 Milliarden Euro. Die Vergabe umfasst Kabelsysteme auf der Spannungsebene 525 kV mit einer Leistung von jeweils zwei GW pro System für Leitungsbauprojekte, die im Bundesbedarfsplan gesetzlich verankert oder im neuen Netzentwicklungsplan 2037/2045 (2023) vorgesehen sind.

Rückgrat der Energiewende

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz: „Mit diesen Verträgen schaffen wir eine wichtige Voraussetzung, damit Deutschland das Ziel Klimaneutralität bis 2045 schaffen kann. Leistungsstarke Stromleitungen - ob als Kabel auf dem Meeresgrund, als Erdkabel an Land oder als Freileitung - sind das Rückgrat der Energiewende. Ihre Produktion und Installation erfordern technologische Spitzenleistungen. Mit NKT und Prysmian Group haben wir zwei Partner, mit denen wir schon in anderen Projekten zusammengearbeitet haben und die für Qualität Made in Europe stehen. Wir freuen uns auf die Kooperation.“

Weitere Projekte in Planung

NKT soll Offshore-Netzanbindungssysteme in der Ostsee sowie in der Nordsee umsetzen sowie an Land den SuedOstLink + (SOL+) und das HGÜ-Projekt DC 32 (NordOstLink 2) Die Prysmian Group erhielt den Zuschlag für ein kleineres Los, das in der Nordsee die Realisierung eines Offshore-Netzanbindungssystems sowie an Land den NordOstLink (NOL) umfasst. Darüber hinaus ist Prysmian der bevorzugte Lieferant beim optionalen Auftragsvolumen, das in einem Rahmenvertrag geregelt wurde. Dabei handelt es sich um Projekte, die sich noch in einem sehr frühen Planungs- und Entwicklungsstadium befinden. In dem noch nicht von der Bundesnetzagentur (BNetzA) bestätigten Netzentwicklungsplan 2037/2045 (2023) ist 50Hertz als sogenannter Vorhabenträger für weitere HGÜ-Projekte an Land vorgesehen. Dies sind eine Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg und zwischen Nordost-Niedersachsen und Sachsen. Offshore gibt es Pläne, in Kooperation mit dem estnischen Übertragungsnetzbetreiber Elering eine rund 700 Kilometer lange Seekabelverbindung zu bauen, um Windstrom vor der Küste des Baltikums einzusammeln und nach Zentraleuropa zu transportieren.

Der Countdown läuft

Die jetzt beauftragten Kabelsysteme, mit Ausnahme des SOL+, beinhalten jeweils zwei Kabelstränge sowie einen metallischen Rückleiter. Dieser stellt sicher, dass das System auch im Falle eines Kabelfehlers mit reduzierter Leistung weiterlaufen kann. Engineering, Produktion und Installation der Kabelsysteme sollen 2025 beginnen und Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein mit der vollständigen Inbetriebnahme.