Text Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz Fotos Stadt Cottbus/Chóśebuz Video Wirestock – stock.adobe.com

Stichworte wie Umbau oder Transformation lösen zunächst verständliche Ängste bei Bürgerinnen und Bürgern aus

Cottbus/Chóśebuz war die Bezirkshauptstadt des Kohle- und Energiebezirkes in der DDR, Cottbus/Chóśebuz war immer eine Stadt der Energie – und das wird unsere Stadt auch unter veränderten Vorzeichen bleiben. Jetzt sind wir voller Energie dabei, die grüne Transformation zu meistern. An ihr führt kein Weg vorbei, auch wenn die Zeitläufe manches Mal doch einen Umweg weisen, der wie ein Rückweg wirkt.

Stichworte wie Umbau oder Transformation lösen zunächst verständliche Ängste bei Bürgerinnen und Bürgern aus. Zu tief wirken die Erfahrungen und Einschnitte aus den gravierenden Umbrüchen der Jahre nach 1989, zu kränkend manche Erlebnisse und Einschätzungen zu persönlichen wie Berufs-Biografien.

Dennoch waren die Chancen für unsere Stadt noch nie so groß wie heute. Mit dem politisch beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle eröffnen sich neue Perspektiven für den wirtschaftlichen und in dieser Folge auch den gesellschaftlichen Umbau. Unsere Stadt wird ihr Gesicht verändern.

#Starkstrom

Als Hobbyelektriker wissen wir alle: Drei Kabel führen zur Deckenlampe – Phase, Neutralleiter, Schutzleiter. Beim Starkstrom kommen zwei Kabel dazu. Hier gilt: Nur die Profis ranlassen!

Tobias Schick (SPD) ist seit Ende 2022 Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz.

Zwischen 2007 und 2022 leitete er als Geschäftsführer den Stadtsportbund Cottbus e. V. Schick wurde 1980 in Ludwigsfelde geboren. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der BTU Cottbus und schloss zusätzlich ein Studium an der Technischen Akademie Wuppertal (Standort Cottbus) als Verwaltungs-Betriebswirt (VWA) ab.

Cottbus, niedersorbisch Chóśebuz, ist eine kreisfreie Universitätsstadt mit rund 100.000 Einwohner*innen im Land Brandenburg. Nach dessen Hauptstadt Potsdam ist sie hinsichtlich der Bevölkerungszahl die zweitgrößte Stadt und, neben Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder), eines der vier Oberzentren des Landes.

Aktuell sind wir dabei, dass Cottbuser Stromnetz zu ertüchtigen. Wir wissen ja bereits, dass in den nächsten Jahren und bereits jetzt spürbar deutlich mehr Strom verlangt wird. Dieser muss nicht nur aus möglichst erneuerbaren Quellen zur Verfügung stehen, sondern er muss auch verteilt werden können. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, Institute und Einrichtungen müssen weiter verlässlich versorgt werden, gerade weil Cottbus/Chóśebuz wachsen wird. 32 Millionen Euro werden von unserem Energieversorger, den Stadtwerken und ihrem Tochterunternehmen investiert, um das Netz zukunftsfit und zukunftssicher zu machen.

Schließlich brauchen Milliardenprojekte wie das moderne ICE4-Bahnwerk, die künftige Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem und der entstehende Lausitz Science Park, aber auch die Forschungsinstitute, das neue Hafenquartier am Cottbuser Ostsee und ganz neue Stadtteile in der Bauphase und im Betrieb zusätzlichen Strom. Bis 2030 wird sich der Strombedarf schätzungsweise verdoppeln.

Dafür wollen wir mit unseren Partnerinnen und Partnern neue, sprich erneuerbare Quellen anzapfen. Das Blockheizkraftwerk der Stadtwerke wird mit Gas betrieben, kann aber zügig auf dann hoffentlich grünen Wasserstoff umgestellt werden. Auf dem Cottbuser Ostsee wird die LEAG eine schwimmende Photovoltaikanlage errichten. Und aus dem See werden wir mittels Wärmepumpe für geheizte Wohnungen und Gebäude in weiten Teilen der Stadt sorgen. Dafür müssen noch in diesem Jahr die Förderweichen gestellt werden.

Das ist der Plan für wesentliche Schritte, um uns und unsere Stadt neu zu erfinden und dennoch zu bleiben, was wir immer waren: eine Stadt der Energie(n).

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